Biel 4.0


Foto: Patrick Weyeneth, NMB.

Digitalisierung, Clouds, Smart Factories und 3D-Drucker: Die Industrie 4.0 revolutioniert gegenwärtig unsere Arbeit. So tiefgreifend der Wandel uns erscheint, historisch betrachtet ist er nicht einzigartig.

Die Industriestadt Biel erlebt bereits die vierte industrielle Revolution seit dem 19. Jahrhundert. Maschinen, Dampfkraft, Fliessband, Computersteuerung, Automatisierung und Industrieroboter sowie weitere technologische Entwicklungen veränderten in den vergangenen drei industriellen Revolutionen die Arbeit stets von neuem.

Wie stellten sich die ArbeiterInnen dem technologischen Wandel? Wie passte sich ihr Schaffen den vier Revolutionen an? Wie viele Stellen und Berufe verschwanden, wie viele kamen hinzu?

Welche Herausforderungen und Chancen wird die Industrie 4.0 mit sich bringen?

Die Kebes-Tafel im barocken Kontext


Joseph Plepp Die Berner Kebes-Tafel. um 1633.Kunstmuseum Bern, Geschenk Karl von Büren.

In der Ausstellung wird die berühmte Kebes-Tafel von 1633 von Joseph Plepp (1595–1642) erstmals in ihren kulturhistorischen Zusammenhang gesetzt.

Eingebettet in einen Kontext aus Grafiken, Zeichnungen und Gemälden gibt sie einen vertieften Einblick in die bürgerliche (barocke) Lebensrealität des 17. Jahrhunderts.

Die Kebes-Tafel, ein über drei Meter langes Gemälde, entstand 1633 und hing ab 1689 während mehr als zwei Jahrhunderten in der Berner Theologieschule.

Mit mehr als 200 Figuren zeigt das Werk die Irrungen und Wirrungen des Menschen auf seinem Weg hin zu einem glücklichen Leben. Dieser ist in drei Zonen geteilt: Einmal ins Leben eingetreten, sind alle Menschen den Launen des Schicksals, den personifizierten Begierden, falschen Meinungen und Lastern ausgesetzt. Nur durch Vernunft, Bildung und mithilfe von Tugenden vermögen einige schliesslich in die dritte Zone zu gelangen, zur Erkenntnis dessen, was wirklich wichtig ist.

Die Darstellung basiert auf einem Kupferstich des niederländischen Künstlers Hendrick Goltzius (1558–1617), dem wiederum ein antiker Text zugrunde liegt.

Die Ausstellung führt in das Zeitalter des Barock im 17. Jahrhundert mit seinen Idealen und Werten.

Animal Farm in Bern


August Gaul, Laufender Strauss, 1900 Bronze, Flügelspitzen vergoldet. Kunstmuseum Bern, Leihgabe der Zwillenberg-Stiftung.

Der Bildhauer August Gaul (1869 –1921) gilt als Wegbereiter der autonomen Tierskulptur und der modernen Abstraktion. Seine Plastiken zeigen Zoo-, Haus- und Nutztiere als Wesen mit individuellem Charakter und pulsierender Lebendigkeit.

Gaul lebte in Zeiten einschneidender Umbrüche: Die Industrialisierung und die zunehmende Verstädterung ab Ende des 19. Jahrhunderts führten zu einem umfassenden gesellschaftlichen Wandel, dem auch das Verhältnis Mensch–Tier unterlag.

Mit mehr als 250 Plastiken, Gemälden, Grafiken, Fotos und Büchern zeigt die Ausstellung Gauls Œuvre erstmals im Dialog mit Kunstwerken seiner Zeitgenossen und Zeugnissen aus Wissenschaft und Populärkultur. Die Kontextualisierung veranschaulicht die Auseinandersetzung mit der Neubestimmung des Verhältnisses Mensch–Tier, welche auch heute noch grösste Aktualität besitzt.