Wintertourismus im Engadin
27 März 2022
Das grösste Wachstum des Sommer/Winter-, Bade- und Kurtourismus in der Schweiz und insbesondere im Engadin (Kanton Graubünden) fand zwischen 1870 und 1914 statt.
Mit dem Aufstieg der Eisenbahnen, der Verbesserung der Alpenpässe (u.a. von Bivio nach Silvaplana), neuen Strassen (für Kutschen, u.a. zwischen Poschiavo und Pontresina), Tunneln und dem Aufstieg des Gesundheitstourismus kamen nach 1850 immer mehr (englische) Besucher ins Engadin.
Alp Grüm, Val Poschiavo
Es war prestigeträchtig, wenn von einem langen Aufenthalt in einem repräsentativen Hotel oder Spa berichtet werden konnte. Im Zentrum dieses Wachstums standen Scuol, Tarasp, Sils Maria und zum Beispiel St. Moritz.
Kulm Hotel
Badrutt’s Palace
Eine besondere Initiative verdient Aufmerksamkeit. Der Besitzer des Hotels Kulm, Johann Badrutt (1819-1889), lud um 1865 auf seine Kosten englische Gäste zu einem Aufenthalt in seinem Hotel im Winter ein, zuvor war der Aufenthalt nur im Sommer.
Es war der Beginn des Wintersports und die Blütezeit von St. Moritz.
(Quelle: T. Cavadini Canonica, A. Cavadini, Das Engadin. Kurze Geschichte einer Alpinen Welt, Sondrio, 2008).