Basel, Rhein und Wettsteinbrücke. Foto/Photo: TES.

Der Rhein, Basel und Rotterdam

Die Quelle des Rheins liegt im Gotthard-Massiv in den Schweizer Alpen (Tomasee (Lai da Tuma oder Lag da Toma in der romanischen Sprache auf einer Höhe von 2 344 Metern).

Von dort aus beginnt der Fluss seine 1250 Kilometer lange Reise nach Rotterdam in den Niederlanden. Von Basel bis zur Nordsee ist der Fluss schiffbar.

Der Fluss hat eine wichtige industrielle Funktion, ist eine Verkehrsader und unverzichtbar für die Trinkwasserversorgung. Seit 1815 ist der Rhein auch eine Landesgrenze.

Basel liegt an der Stelle, wo der Hochrhein zum Oberrhein wird. Der Fluss hat schon immer das Leben der Stadt bestimmt. Er war eine Verteidigungslinie für die Römer (der Limes, die Grenze des Römischen Reiches) und davor für die Kelten (der murus gallus auf dem Münsterberg).

Der Oberrhein

Im fünften Jahrhundert liess sich der Bischof von Augusta Raurica (Augst, Kanton Basel-Landschaft) auf dem Hügel am Rhein nieder.

Bereits in der Römerzeit war der Fluss ein wichtiger Schifffahrtsweg. Im Mittelalter reisten Kaufleute, Pilger, Diplomaten, Könige, Kaiser, Bischöfe und andere Würdenträger oft mit dem Schiff. Die Reise auf dem Landweg war gefährlicher und weniger komfortabel.

Baumstämme fuhren wie hölzerne Flösse nach Basel oder weiter flussabwärts. Auch Baumaterialien wurden manchmal auf dem Wasser transportiert.

Von der Quelle über den imposanten Rheinfall bei Neuhausen (Schaffhausen) und durch die Stadt Basel konnte der Rhein jahrhundertelang ohne menschliche Eingriffe seinen Lauf nehmen.

Der Fluss war ein wirtschaftlicher Segen, aber manchmal auch eine grosse Gefahr durch Überschwemmungen.

Kanalisierung, Schleusen und andere menschliche Eingriffe haben den Charakter des Rheins seit dem 19. Jahrhundert jedoch verändert.

Der Rhein, der heute durch Basel fliesst, ist nicht der gleiche Rhein wie vor zweitausend Jahren. Seine Funktion und seine Wahrnehmung haben sich auch verändert. Die Berufsfischerei ist auch fast verschwunden, ebenso wie der Lachs.

Heute ist der Fluss auch ein Ort für Freizeitaktivitäten, Sport (Schwimmen, Rudern, Kanu Fahren, Boot fahren), Spaziergänge entlang dem Ufer und vor allem ist er keine Gefahr mehr.

Wenn das Schrumpfen der Gletscher im jetzigen Tempo weitergeht, könnte der Rhein in 100 Jahren sogar zu einem mittelgrossen Bach werden.

Korrektorin: Melinda Fechner