Basel. Martinsplatz, am Montag 7. März 2022, 04.00. Foto/Photo: TES.

Die Basler Fasnacht 2022

Der Bundesrat und der Kanton Basel-Stadt beschlossen am 27. Februar 2020, die Fasnacht vom 2. bis 4. März aufgrund der Ausbreitung der Corona-Epidemie abzusagen. Im darauffolgenden Jahr war die Absage faktisch beschlossene Sache.

Schliesslich konnte man am 7. März 2022 um 4 Uhr morgens in der Basler Innenstadt den Vorwärts marsch wieder hören, wie immer!

Um 4 Uhr morgens gingen in der Innenstadt die Lichter aus und Tausende von Piccolos und Tamburinen ertönten in den Gassen, auf den Brücken und auf den grossen Plätzen.

Die Kleinbasler und Grossbasler Cliquen trafen sich an der Wettstein- und der Mittleren Brücke. Kleine Laternen auf den Köpfen und grosse leuchtende Laternen begleiten die ‘Prozessionen’ mit wunderschönen Kostümen in einer märchenhaften Kulisse.

Wie immer!, nein, nicht wie immer. Diesmal ist es nicht Corona, sondern die Aggression  in der Mitte Europas, der von sich reden macht. Dieses Verbrechen ist mindestens genauso surreal wie die Maskeraden der Fasnacht.

Dennoch ist es bittere Realität und eine weitere Niederlage für Europa, nach den schon fast vergessenen Balkankriegen (1991-1999) und dem Massaker an 196 niederländischen Bürgern am 14. Juli 2014 durch die gleichen Täter.

Die verzweifelten, traurigen und hilflosen Bewohner des europäischen Landes mit der blau-gelben Flagge waren am Vorabend der Fasnacht auf dem Marktplatz in Basel noch zu sehen.

Einige Stunden später ertönte wie üblich der Vorwärts marsch! mit der traditionellen Marschmusik von Piccolos und Tamburinen.

Die meisten europäischen Staats- und Regierungschefs verstecken sich noch immer hinter einer Maske aus harten Worten und symbolischen, ja sogar zynischen Erklärungen zur Unterstützung eines souveränen europäischen Landes.

Die Täter kommen damit durch, weil Kommerz, Feigheit und mangelnde Einsicht noch immer vorherrschen. Das Krokodil wird noch hungriger werden. Dafür ist keine Maskerade erforderlich. Das ist seit Jahrzehnten klar.

Editorin: Melinda Fechner