Die Berninabahn und die UNESCO
11 August 2021
Die Verbindung zwischen dem Engadin (Kanton Graubünden) und Tirano in dem Veltlin (Italien) hat eine lange Tradition.
Für Jahrhunderte standen lediglich Saumpferde, Postkutschen und Zugsschlitten zur Überquerung der Bernina zur Verfügung.
Im Jahr 1864/65 wurde die Berninapassstrasse eröffnet. Die Reisenden konnten von St. Moritz/Samedan nach Tirano gelangen.
Die Idee, eine Eisenbahn über den Berninapass zu bauen,, sollte den Warentransport und Fremden- und Touristenverkehr fördern. Das Oberengadin (Sils (Maria), St. Moritz) sah in der Berninabahn auch einen positiven Effekt für seine Kurorte.
Die Bernina-Bahngesellschaft (BB) wurde am 15.September 1905 in Basel mit dem Ziel St. Moritz über den Berninapass mit Tirano zu verbinden gegründet.
Am 5. Juli 1910 konnte mit dem schwierigsten Abschnitt zwischen Ospizio Bernina und Poschiavo die Gesamtstrecke eröffnet werden.
Selbstverständlich wurde zuerst in den Gemeinden abgestimmt, denn die Bahngesellschaft musste privaten Landbesitzern Land wegnehmen. Die Bürger mussten damit einverstanden sein. Alle Gemeinden stimmten den Verträgen mit grosser Mehrheit zu.
Die Bahnverbindung zwischen dem Engadin und dem Puschlav galt damals als technische Meisterleistung. Ursprünglich war die Berninabahn nur für den Sommerbetrieb vorgesehen. 1913/14 wurde jedoch der Winterbetrieb aufgenommen.
Die Rhätische Bahn hat ab Mitte der 1980er Jahre begonnen, die landschaftliche und bahnbauliche Attraktivität der Berninabahn gezielt touristisch zu vermarkten.
So ist der Streckenabschnitt Pontresina–Tirano Bestandteil des 1973 eingerichteten Bernina-Express. Eine weitere Attraktion im Sommer sind die offenen Aussichtswagen, die schon zu Zeiten der Berninabahn verkehrten.
Im Jahr 2010 wurde das Jubiläum des 100-jährigen Betriebs auf der Berninalinie zwischen St. Moritz und Tirano gefeiert. Die Berninalinie der Rhätischen Bahn zählt seit Juli 2008 zum UNESCO–Welterbe.
Korrektorin: Melinda Fechner