Frelichtmuseum Ballenberg, Chalet. Foto/Photo: TES

Mythos Chalet. Sehnsucht, Kitsch und Baukultur.

Was ist eigentlich ein «Chalet»? Gibt es Eigenschaften, die das gemütliche Holzhaus eindeutig zu einem Chalet machen? Ist es der Strickbau, das weit ausladende Dach? Sind es die Geranien vor den Fenstern, die geschnitzten Dachbalken? Oder ist das «Chalet» einfach nur Symbol und Sinnbild unserer Sehnsucht nach alpiner Natur und somit eine Erfindung, ein Mythos?

Einfache Hütten auf der Alp wurden in den französisch sprechenden Regionen der Schweiz bis ins 18. Jahrhundert Chalet genannt. Im 18. Jahrhundert entstehen in England die ersten Landschaftsgärten. Gebäude aus aller Welt bereichern diese Gärten, auch der Typ der einfachen ‚Chalets‘ aus der Schweizer Bergen, welche die englischen Aristokraten als Touristen schätzen gelernt haben.

In der Schweiz kam der Chalet-Stil erst in der 2. Hälfte des 19. Jahrhundert zur Blüte. Sie wurden nun an die vornehme Kundschaft angepasst und vorfabriziert von Chaletfabriken in Katalogen europaweit angeboten. Ende des 19. Jahrhunderts entstehen in den rasch wächsenden Städten für vermögende Bürger neue Chalets.

Freilichtmuseum Ballenberg, Plakat Ende 19. Jahrhundert, Chalets zum Verkauf

Die Ausstellung in der Villa Patumbah hat drei Schwerpunkte: Sehnsucht, Kitsch und Baukultur. Sie zeigt, wie das Chalet zum romantischen Sehnsuchtsbild wurde und verfolgt den Weg des «Laubsägeli-Chalet» zum Exportschlager. Nicht zuletzt stellt die Ausstellung aktuelle Projekte vor, die das Chalet neu interpretieren.  Das Gelbe Haus Flims hat die Ausstellung konzipiert.

(Quelle und weitere Informationen: Schweizer Heimatschutz)