Bernardino Luini (1480-1532), il Crocifissione. Foto/Photo: TES

Die Renaissance im Tessin

Im Jahre 1515 hatte die Eidgenossenschaft bei Marignano ihre grosse Niederlage gegen den französischen König François I. (1494-1547) erlitten. Davor waren die Eidgenossen aus vielen Kämpfen als Sieger hervorgegangen, so z.B.  gegen die Herzöge von Milan, die Habsburger, die Herzöge von Burgund und die Herzöge von Savoyen, damals die mächtigsten Monarchen Europas. Im Jahr 1513 eroberte die Eidgenossenschaft Lugano.

Ein gutes Beispiel ist die Kirche Santa Maria degli Angioli in Lugano. Sie wurde zwischen 1499 und 1515 als Klosterkirche des Franziskanerklosters erbaut. Das Kloster wurde 1525 fertiggestellt.

Bernardino Luini (1480-1532)

Die Santa Maria degli Angioli

Die Passion oder Crocifissione von Bernardino Luini (1480-1532) ist ein Meisterwerk der schweizerisch-italienischen Renaissance. Die Kontakte mit italienischen c.q. lombardischen Künstlern beeinflussten seit Jahrhunderten die Kultur nördlich  der Alpen.

Lugano

Er vollendete das Fresko im Jahr 1529. Luini malte auch das Letzte Abendmahl im Refektorium des Klosters. Dieses Fresko befindet sich heute ebenfalls in der Kirche. Um 1504 malte Luini auch die Passion in Santa Maria delle Grazie in Bellinzona. Diese Fresken sind die besterhaltenen Kunstschätze der Renaissance in der Schweiz.

Das Kloster wurde 1848 aufgelöst und die Gebäude wurden mehrheitlich einer säkularen Nutzung zugeführt.Einige Zeichnungen aus dem 18. und 19. Jahrhundert, die als Dokumentation in der Kirche zu sehen sind, vermitteln einen Eindruck von der beeindruckenden Grösse des Klosters.

Korrektorin: Eva Maria Fahrni

Das Kloster im 19. Jahrhundert

Santa Maria degli Angioli