Guillaume Henri Dufour und die Schweiz

Guillaume Henri Dufour (1787–1875) hat die Schweiz versöhnt. Er ist der legendäre Befehlshaber im Bürgerkrieg von 1847. Sein Respekt gegenüber den Truppen des Sonderbunds und der Zivilbevölkerung ist beispielhaft.

Auch in späteren Konfliktsituationen mit ausländischen Mächten steht er an der Spitze der Schweizer Armee und sorgt als Integrationsfigur für die Einigkeit des Landes.

Er propagierte auch die bewaffnete Neutralität als Voraussetzung für die Unabhängigkeit. Als Ingenieur realisierte er wegweisende Infrastruktur- und Befestigungsbauten. 1832 begann er sein grosses Werk: die Topographische Karte der Schweiz.

Diese Pionierarbeit ging als Dufourkarte in die Geschichte ein. Seine Humanität spiegelt sich im Internationalen Roten Kreuz (IKRK). Er war einer der fünf Mitbegründer des Internationalen Komitees der Hilfsgesellschaften für die Verwundetenpflege und dessen erster Präsident.

Das vom Autor Joseph Jung herausgegebene Werk bietet neue Erkenntnisse zu Dufours Leben und Wirken, zum Sonderbundskrieg, zur Neutralitätspolitik und zur Kartografie. Aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten Fachleute erstmals in dieser Prägnanz und Vielseitigkeit die Leistungen dieses Wegbereiters der modernen Schweiz im historischen Kontext und mit Blick auf die Gegenwart.

J. Jung (Hrsg), Einigkeit, Freiheit, Menschlichkeit. Guillaume Dufour als General, Ingenieur, Kartograf und Politiker, Zürich 2022