Lin Olschowka (1995), Off the Boat, 2021. Foto/Photo: TES.

Mit einer grenzüberschreitenden Ausstellung befragen das Museum zu Allerheiligen Schaffhausen und das Kunstmuseum Singen gemeinsam den aktuellen Stand der Malerei in Süddeutschland und in der Deutschschweiz.

Der Titel der Ausstellung lautet ‘Ohne Titel’. Diese Bezeichnung wird von Kunstschaffenden häufig als Werktitel genutzt, um die Wahrnehmung der Betrachterinnen und Betrachter nicht vorab in eine Richtung zu lenken. Die Werken in der Ausstellung haben einen Titel.

Lin Olschowsa (1995), Scheinlingszwack, 2022; Marianna Tilly (1995), ‚Men Crying: Disco Locker Room, 2021, und ‚Hitting In The Material World 1/3‘, 2022.

Es geht um die Bandbreite und den Facettenreichtum der Malerei. Eine ideale Möglichkeit, um die Malerei der Gegenwart dieser Region näher kennenzulernen. Die Grenze zwischen den beiden Institutionen und Ländern zu überwinden ist auch ein Ziel dieses Projekt.

Kultur ist (fast) immer transnational. Das Kunstmuseum Singen ist der modernen und zeitgenössischen Kunst gewidmet. Die Kunstabteilung des zu Allerheiligen Museums in Schaffhausen beinhaltet die (religiöse) Kunst vom Mittelalter bis 1945 und moderne und zeitgenössische Kunst. Das Universalmuseum beherbergt drei weitere Abteilungen: Archäologie, (Kultur) Geschichte und Naturkunde.

Sophia Sadzakov (*1992)

Süddeutschland und die Deutschschweiz waren immer ein gemeinsamer (sprachlicher) Kulturraum. Die nationalen Grenzen haben seit Napoleon auch diese Region geprägt. Städte, wie Laufenburg, Kaiserstuhl und Rheinfelden wurden getrennt, neue Grenzen gezogen.

Die kulturellen Zentren waren immer mit einander verbunden in dieser Hochrhein- und Bodenseeregion. Das Bistum Konstanz, das ehemalige Kloster Allerheiligen in Schaffhausen und, zum Beispiel, das Kloster Sankt Georgen in Stein am Rhein (Kanton Schaffhausen)  sind die Zeugen. Kaiser Heinrich II. (973-1024) verlegte im 11. Jahrhundert dieses um 970 in Singen gegründete Kloster nach Stein am Rhein.

Die heutige Zusammenarbeit mit der Ausstellung ‘Ohne Titel’ ist ein ‘back to the roots’ Initiativ.

Museen sind aber auch Platformen für aufstrebende Künstler und Künstlerinnen. Die Ausstellung versteht sich auch als Platform, um das Potential der jungen Malerei in der Region sichtbar zu machen.

Ebenso grundlegend sind die Fragestellungen, mit denen die Ausstellung an die Malerei herantritt. Zentrale Leitgedanken sind die Abbildung malerischer Tendenzen, die aktuelle Kraft der Malerei, die neuen Einflüsse, die Fragen unserer Zeit für die Malerinnen und Maler und die alten und neuen kunsthistorischen Strömungen.

Die Auswahl von Werken von 57  teilnehmenden Malerinnen und Malern zeigt bis zum 16. April die neue Malerei: die Malerei ist zurück, lebendig, sinnlich, lustvoll, energiegeladen.

Dana Greiner (*1988)

Robert Matthes (*1982)

Theo Huber (*1987)