Die Wiege der Schweiz
3 August 2020
Die Schweiz wird am 1. August 2020 729 Jahre alt. Oder doch nicht? Am ersten August feiert die Schweiz das erste nachweisbare Dokument einer Allianz zwischen den drei Orten Uri, Schwyz und Unterwalden.
Das Dokument selbst gibt kein genaues Datum an, sondern spricht von Anfang August des Jahres 1291. Am 1. August 1891 fand die erste Gedenkfeier zum damaligen 600-jährigen Jubiläum statt.
Erst Napoleon und seine Helvetische Republik (1798-1803) und der Bund der 19 Kantone (1803-1813) legten die heutige Aussengrenze der Schweiz fest.
Die neue Verfassung von 1848, die auf den Sonderbundskrieg von 1847 folgte, ist die verfassungsrechtliche Grundlage der heutigen Schweiz.
Mehrere Verfassungsänderungen würden folgen, ebenso wie die Gründung des sechsundzwanzigsten und letzten Kantons Jura im Jahr 1979.
Dieses Gebiet gehörte bis zur Ankunft Napoleons (1792-1798) zur Diözese Basel. Nach dem Wiener Kongress (1814-1815) übernahm Bern dieses Gebiet.
Die Frage ist nur, ob 1291 tatsächlich der Beginn der Eidgenossenschaft ist. Mehrere andere Daten ähnlicher Bündnisse zwischen Städten und Orten kursierten, unter anderem zwischen Bern und Freiburg (1243), Wallis und Solothurn (1295), dem Pakt von Brunnen (1315), mit Luzern (1336), mit Bern (1351) und so weiter.
Sicher ist, dass im Jahre 1513 dreizehn Kantone Mitglieder waren.
Der Westfälische Friede (1648) bedeutet jedenfalls eine (de facto) Anerkennung der Eidgenossenschaft.
Vielleicht ist aber auch die Konföderation von 19 Kantonen im Jahre 1803 oder von 1815 mit zweiundzwanzig Kantonen der Anfang, oder eben doch 1848 das Jahr seiner Gründung?
Wie dem auch sei, die Schweiz ist einer der ältesten europäischen Staaten und in guter Verfassung.